Am Montag, den 04.April 2022 veranstaltete die FF Bad Schallerbach eine Einsatzübung mit den Feuerwehren der Alarmstufe II der Gemeinde Bad Schallerbach, dem Roten Kreuz, der Polizei und der ÖBB. Alarmierungsgrund war ein Verkehrsunfall mit Ladegutaustritt und eingeklemmten Personen bei der Zufahrt zum Parkplatz (Busumkehrschleife) westlich vom Vitadrom.


Nach dem Eintreffen des 1. Fahrzeuges der FF Bad Schallerbach am Einsatzort, bot sich dem Einsatzleiter folgendes Bild: Die beiden Fahrzeuge kollidierten mit den Fahrerseiten, Fahrzeuge erheblich beschädigt, die Lenker konnten sich selbstständig nicht mehr befreien, die Beifahrer verletzt und eine Person war am Einsatzort nicht mehr auffindbar. Eine verwirrt wirkende Person befand sich leicht verschmutzt hinter den beiden verunfallten Fahrzeugen.

Fahrzeug 1: Ein 40-tonner Silo-LKW, beladen mit „50 UN 1495 Natriumchlorat, 5.1, II, Umweltgefährdend“, das Gefahrgut sind staubförmige Kristalle, geruchslos, jedoch sehr brandfördernd und zersetzt sich in Verbindung mit Wasser in Natriumoxid und Chlorwasserstoff.

Fahrzeug 2: Ein TLF Trupp 2000 der örtlichen Feuerwehr, der einen Wassertransport durchführen sollte.

 

Alarmstufe II, Technisch Groß „VU mit eingeklemmten Personen“ wurde über die Bezirkswarnstelle Wels ausgelöst und die Feuerwehren Wallern, St. Marienkirchen, Geisensheim, Schlüßlberg, Pollham, Grieskirchen und Wels mit dem GSF-Zug zur Einsatzübung gerufen. Das Rote Kreuz und 2 Beamte der Polizeiinspektion Bad Schallerbach waren bereits eingetroffen. Da noch eine Person vermisst war, wurde auch der Notfallkoordinator (NOKO) der ÖBB informiert, der einen ÖBB-Einsatzleiter zum Einsatzort entsandte. 

Die Hauptaufgabe der FF Bad Schallerbach war die Errichtung einer funktionierende Einsatzleitstelle, die unmittelbar erforderlichen ersten Absperrmaßnahen, die Lagererkundungen, Aufstellungsplätze festlegen und die Zufahrtswege durch Lotsen abzusichern.


Bei der Lageerkundung durch den 1.Trupp wurden neben dem staubförmigen Ladegut bei den heraushängenden Schläuchen auch noch ein Flüssigkeitsaustritt bei einem Ablaufrohr zwischen Staubbehälter und Führerhaus festgestellt, so dass vermutet wurde, dass auch diese Flüssigkeit Gefahrgut war. So wurden in weiterer Folge die Maßnahmen ausgeweitet, die Einsatzabsperrungen vergrößert, die Sicherheitsmaßnahmen erhöht, ein zweiter Dekontaminationsplatz eingerichtet und ein Atemschutztrupp mit Schutzkleidung Stufe III ausgerüstet. Die Menschenrettungen und Bergung des getöteten Lenkers waren zu dieser Zeit bereits abgeschlossen, die abgängige Person teilnahmslos sitzend am Bahnhof auf Bahnsteig 2 vorgefunden. Da diese Person nicht geh fähig war, wurde sie mittels Schaufeltrage zum DEKO-Platz gebracht, dekontaminiert und anschließend dem Rettungsdienst übergeben.


Ebenso mussten alle Einsatzkräfte, die mit dem Gefahrgut in Berührung gekommen sind, zur Dekontaminierung. Auch die Wege zu den DEKO-Plätzen waren festgelegt und sichtbar mittels Absperrbänder gekennzeichnet.

Ein wichtiger Faktor bei dieser Einsatzübung war der regelmäßige Wissensaustausch zwischen Einsatzleiter, Einsatzleitung, Gruppenkommandanten, Rotes Kreuz, Polizei und ÖBB.


An dieser Übung nahmen 115 Männer und Frauen teil.

Feuerwehr Bad Schallerbach mit 25 Mann.

Stützpunkt und Nachbarfeuerwehren 71 Mann

Rotes Kreuz 12 (11 Sanitäter, 1 Notarzt)

Polizei 2 Mann

ÖBB 2 Mann